Mehrebenen-Governance und die ungleichen Geografien grüner Investitionen

Leon Wansleben

In den vergangenen Jahren haben eine wachsende Anzahl von lokalen Gemeinden in Europa und weltweit Klimanotstände ausgerufen und eigene Klimaneutralitätsziele verabschiedet. Gleichzeitig gewinnen lokale Investitionen in Klimaschutz und Klimaanpassung an Bedeutung. Nach Jahrzehnten geringer öffentlicher Investitionen bedarf es vielerorts der Erneuerung und Ausweitung von Energienetzen, der Wasserver- und entsorgungsinfrastrukturen, des öffentlichen Nahverkehrs und der Renovierung bzw. des Neubaus öffentlicher Gebäude. Wie adressieren lokale politische und administrative Akteure diese gewaltigen Herausforderungen, und inwiefern beeinflussen strukturelle und institutionelle Kontextbedingungen fiskalische wie organisationale Kapazitäten, die für die Durchführung grüner Investitionen nötig sind? Unter welchen Bedingungen entstehen lokale grüne Governance-Koalitionen, die Unterstützung für grüne Investitionen mobilisieren, und inwiefern spiegeln die gewählten Dekarbonisierungs- und Klimaadaptionsmaßnahmen lokale (dominante) Interessen wider? Das Projekt behandelt diese Fragen mit den Mitteln von Stadt- und Fiskalsoziologie. Untersucht werden lokale Gemeinden in Großbritannien und Deutschland unter Zuhilfenahme von quantitativen wie qualitativen Forschungsmethoden.

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