Grüne Großzügigkeit? Landspenden und der Einfluss von Eliten auf Klimaschutzmaßnahmen

Hanna Doose

Mit der Verschärfung der globalen Klima- und Umweltkrise kommt Landnutzung eine immer wichtigere Rolle bei der Eindämmung des Klimawandels zu. Weitreichende Kontroll- und Nutzungsrechte für Landeigentümer bedeuten, dass diese Gruppe, insbesondere wohlhabende Großgrundbesitzer, bei der Gestaltung von landnutzungsbezogenen Klimaschutzmaßnahmen eine zentrale Rolle spielen. Einige dieser Landeigentümer entscheiden sich dafür, ihr Land für öffentliche oder private Naturschutzbemühungen zu spenden und geben damit einen äußerst wertvollen Vermögenswert auf – scheinbar aus Umweltbedenken und bestimmten Zukunftsvorstellungen über deren Lösung. Das Projekt untersucht, warum sich einige dieser sehr wohlhabenden Landbesitzer dafür entscheiden, auf einen Teil des finanziellen Werts und der langfristigen Kontrolle über ihren Grundbesitz zu verzichten und wie diese Entscheidungen Machtverhältnisse und demokratische Prozesse bei Klimaschutzmaßnahmen beeinflussen. Unter Verwendung eines qualitativen Forschungsdesigns wird zunächst eine Typologie von landnutzungsbezogenen privaten Naturschutzinitiativen entwickelt. Anschließend wird eine vergleichende Fallstudie durchgeführt, die sich auf semistrukturierte Interviews mit Landbesitzern, politischen Entscheidungsträgern und Naturschutzorganisationen stützt. Durch die Verknüpfung von Forschung zu Wohlstand, Ungleichheit und Umweltpolitik trägt dieses Projekt zur wachsenden Literatur über den Einfluss von Eliten in der Klimapolitik bei.

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