Zurück zum Wachstum? Die Sichtweisen der italienischen Eliten
Lucio Baccaro, Arianna Tassinari (Universität Bologna) und Cassandra Fuchs
In den vergangenen fünfundzwanzig Jahren verzeichnete Italien das schwächste Wachstumsergebnis aller OECD-Staaten. Dies ist nicht nur ein innerstaatliches Problem, sondern hat auch eine Schwächung der Eurozone zur Folge. Was ist der Ausweg aus dieser Sackgasse? Dieses Forschungsprojekt befasst sich mit den Ursachen für Italiens lang anhaltende Stagnation und mit den Wachstumsaussichten in Italien aus Sicht der politischen und wirtschaftlichen Eliten des Landes. Auf der Grundlage umfangreicher Untersuchungen von Wachstumsmodellen, die deutlich gemacht haben, dass sich solide Wachstumsmodelle auf einen Hintergrundkonsens zwischen politischen und wirtschaftlichen Eliten stützen, konzentriert sich diese Studie auf die Standpunkte der italienischen Eliten zur italienischen Wirtschaft, zu ihren Problemen und zu wünschenswerten Reformen. Basierend auf qualitativen Interviews mit einem breiten Spektrum von politischen, wirtschaftlichen und technokratischen Eliten soll skizziert werden, ob es einen ideellen Konsens gibt oder ob es in den Reihen der politischen und wirtschaftlichen Eliten Italiens mehrere miteinander konkurrierende Ansichten über die Ursachen der wirtschaftlichen Misere in Italien und mögliche Strategien für eine Wiederbelebung des Wachstums in der Zeit nach Covid-19 gibt und wie die Wachstumsvorstellungen der Eliten die politischen Agenden prägen.