Die europäische Wirtschafts- und Währungsintegration
Martin Höpner
Feste Wechselkursregime erfordern konvergente Lohn- und Preisauftriebe der teilnehmenden Länder. Alle europäischen Währungsordnungen seit dem Zweiten Weltkrieg bestanden aber aus höchst heterogenen Ländergruppen. Das Projekt untersucht, welche Implikationen die Heterogenität der europäischen Wirtschafts- und Sozialregime für die Währungsintegration hat. Besonderes Augenmerk gilt dabei Deutschland, das in allen europäischen Währungsordnungen seit dem Zweiten Weltkrieg niedrigere Inflationsraten als seine Handlungspartner hervorbrachte und daher durch die Unterbewertung seiner Währung Wettbewerbsvorteile erzielen konnte. Das Projekt analysiert, wie insbesondere die Heterogenität der innereuropäischen Modi der Lohnfindung zur Verzerrung der realen Wechselkurse im Euro beitrug. Darüber hinaus wird untersucht, ob ein etwaiger Export des deutschen Lohnregimes oder eine europäische Lohnkoordination gangbare Wege der Problembearbeitung sein könnten.