Gekaufte Zeit: Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus

Wolfgang Streeck

11. März 2013

MPIfG Buch

original

Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2012
Berlin: Suhrkamp, 2013
271 Seiten | ISBN 978-3-518-58592-4
 
Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2013 in der Kategorie Sachbuch/Essayistik

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Streeck, Wolfgang
Gekaufte Zeit: Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus ; Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2012. Berlin: Suhrkamp, 2013.

Zusammenfassung

Die Krise hält uns in Atem und erzeugt zugleich ein diffuses Gefühl der Ratlosigkeit. Auf schier unüberschaubare Problemlagen folgen Maßnahmen, die wie Notoperationen am offenen Herzen der westlichen Welt wirken – durchgeführt ohne Kenntnis der Krankengeschichte. So ernst die Lage ist, so wenig scheinen wir zu verstehen, was genau vor sich geht. Und wie es dazu kommen konnte. 
 
Wolfgang Streeck legt in seiner Frankfurter Adorno-Vorlesung die Wurzeln der gegenwärtigen Finanz-, Fiskal- und Wirtschaftskrise frei, indem er sie als Moment der langen neoliberalen Transformation des Nachkriegskapitalismus beschreibt, die bereits in den 1970er-Jahren begann. Im Anschluss an die Krisentheorien der damaligen Zeit analysiert er, wie sich die Spannung zwischen Demokratie und Kapitalismus über vier Jahrzehnte entfaltet hat und welche Konflikte daraus zwischen Staaten, Regierungen, Wählern und Kapitalinteressen resultierten. Schließlich beleuchtet er den Umbau des europäischen Staatensystems vom Steuer- über den Schulden- zum Konsolidierungsstaat und fragt nach den Aussichten für eine Wiederherstellung sozialer und wirtschaftlicher Stabilität. 
 
Gekaufte Zeit zeigt, dass der gegenwärtigen Situation etwas zugrunde liegt, das uns tief beunruhigen sollte: die Transformation des Verhältnisses von Demokratie und Kapitalismus. 


Inhalt

Einleitung: Krisentheorie – damals, heute
 
I. Von der Legitimationskrise zur Fiskalkrise
 
II. Neoliberale Reform: Vom Steuerstaat zum Schuldenstaat
 
III. Die Politik des Konsolidierungsstaates: Neoliberalismus in Europa
 
Schluss: Was als Nächstes?  


Autor

Wolfgang Streeck

Wolfgang Streeck, geboren 1946, ist Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln sowie Professor für Soziologie an der Universität zu Köln. Zuvor war er, nach Stationen in Frankfurt/M., New York, Münster und Berlin, Professor für Soziologie und Industrielle Beziehungen an der Universität von Wisconsin in Madison. Wolfgang Streeck ist unter anderem Honorary Fellow der Society for the Advancement of Socio-Economics sowie Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Academia Europaea.

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