Zwischen Globalismus und Demokratie: Politische Ökonomie im ausgehenden Neoliberalismus
Wolfgang Streeck
MPIfG Buch
Zusammenfassung
In der Hochphase des Neoliberalismus galt die Globalisierung als unvermeidlich und die umverteilende Demokratie als überholt. Wachsender Wohlstand für alle war das Versprechen, wachsende Unfähigkeit, die kapitalistische Ungleichheitsmaschine zu bändigen, ist das Ergebnis. Taumelnde Volksparteien, schrumpfende Gewerkschaften und grassierende Zweifel an der Leistungsfähigkeit demokratischer Institutionen sind die eine Folge dieser Entwicklung. Die andere sind Bewegungen wie die „Gelbwesten“ sowie neue Parteien an den Rändern des politischen Spektrums. Längst hat in vielen Ländern ein Tauziehen um die politische Ordnung begonnen, das die Gesellschaften zu zerreißen droht.
Angesichts dieser Situation, deren Ursachen im Zuge der Corona-Pandemie noch schärfer hervortreten, ist die Zeit reif für eine grundlegende Entscheidung, sagt Wolfgang Streeck in seinem fulminanten neuen Buch. Soll es mit dem Umbau des Staatensystems weitergehen wie gehabt, das heißt in Richtung einer noch stärkeren überstaatlichen Zentralisierung? Oder wäre der Weg in eine moderne, auf friedliche Kooperation ausgerichtete „Kleinstaaterei“ die bessere Lösung? Mit dem Ziel einer Neubegründung demokratischer Politik vor Augen fällt sein Votum eindeutig aus: für den zweiten Weg, auch und gerade in Europa.
Metamorphosen des Nationalstaats, Vorabdruck aus „Zwischen Globalismus und Demokratie. Politische Ökonomie im ausgehenden Neoliberalismus“, in: Soziopolis, 1.7.2021.
Inhalt
Vorwort
Einleitung
I. Kapitalistische Wirtschaft, demokratische Politik: Die doppelte Krise des Neoliberalismus
II. Staaten und Staatensysteme: Integration und Differenzierung
III. Durchbruch nach oben? Großstaaterei und ihre Grenzen
IV. Europa: Gescheiterter Superstaat, scheiterndes Imperium
V. Ausweg nach unten: Kleinstaaterei und ihre Möglichkeiten
VI. Quintessenz
Literaturverzeichnis
Autor
Wolfgang Streeck
Rezensionen
„Dieses Buch ist eine Herausforderung an uns alle, die grundlegenden Parameter unserer geschichtlich-sozialen Weltdeutung einmal wieder in die Distanz zu rücken und zu überprüfen.“
Clemens Albrecht, Universität Bonn; Forschung & Lehre