Wie Erbschaften Geschlechterungleichheit verstärken
Die Presse, Der ökonomische Blick | Beitrag von Daria Tisch und Manuel Schechtl
Frauen werden bei Erbschaften und Schenkungen systematisch benachteiligt, das zeigt eine neue Studie, an der Daria Tisch, Wissenschaftlerin am MPIfG, beteiligt war. Anhand deutscher Steuerdaten belegt die Studie, dass Frauen nicht nur seltener und geringere Vermögensübertragungen als Männer erhalten, sondern dafür auch noch höhere Steuern zahlen müssen. Besonders gravierend ist der Unterschied bei Schenkungen: Hier entrichten Frauen durchschnittlich 22 Prozent mehr Steuern als Männer. Der Grund: Söhne erhalten häufiger steuerlich begünstigte Vermögensarten wie Betriebe, während Töchter eher mit höher besteuerten Vermögensformen bedacht werden. Diese Praxis verstärkt die bestehende Vermögensungleichheiten zwischen den Geschlechtern.
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