Vom Erben und Verderben
Der Spiegel, Michael Brächer, Ella Knigge, Alexander Kühn | Franziska Wiest
Jährlich werden in Deutschland bis zu 400 Milliarden Euro vererbt – doch große Vermögen bedeuten oft großes Konfliktpotenzial. Familienzerwürfnisse gefährden nicht nur persönliche Beziehungen, sondern auch Unternehmen. Franziska Wiest, Soziologin am MPIfG, hat seltene Einblicke in die Welt der Superreichen erhalten. Nach Gesprächen mit mehr als einem Dutzend vermögender Erben zieht sie ein klares Fazit: „Superreiche Familien sehen Familienstreit als größte Bedrohung für ihre Unternehmen.“ Während einige Dynastien auf einen Haupterben setzen, verteilen andere ihr Vermögen gleichmäßig – mit überraschender Wirkung. „In diesen Familien wird das Erbe zum sozialen Kleber, der den Zusammenhalt stärkt“, so Wiest. Eine Art „Familien-AG“, die nicht nur höhere Renditen, sondern auch engere Bindungen schafft.
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