„Verkaufte Zukunft“ von Jens Beckert: Buchpräsentation in der Stadtbibliothek Köln

16. Mai 2024

Anfang April hatte die Stadtbibliothek Köln in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung und der Buchhandlung Klaus Bittner zu einer Diskussionsveranstaltung über Jens Beckerts aktuelles Buch Verkaufte Zukunft: Warum der Kampf gegen den Klimawandel zu scheitern droht eingeladen. Ausgehend von der Frage, warum sich die Sozialwissenschaften überhaupt mit dem Thema Klimawandel beschäftigen sollten, entwickelte sich eine anregende Diskussion, in der Beckert die verschiedenen Argumentationsschritte seiner Analyse erläuterte. Es gehe nicht um Alarmismus, betonte Beckert, sondern um eine realistische Analyse der ökonomischen und soziologischen Dynamiken von Wachstumsgesellschaften, die in hohem Maße von fossilen Energieträgern abhängig sind. Problematisch sei, dass Bürgerinnen und Bürger klimapolitische Maßnahmen häufig als Bedrohung ihres Wohlstands wahrnähmen, während Unternehmen vom Gewinnstreben getrieben seien und es der Politik sowohl an finanziellen Mitteln als auch an Führungs- und Kommunikationsfähigkeit mangele. Trotz dieser ernüchternden Analyse sieht Beckert in lokalen Klimaschutzinitiativen einen Lichtblick und plädierte für eine Politik, die Klima-, Sozial- und Strukturpolitik miteinander verknüpft, um den klimatischen Herausforderungen wirksam zu begegnen. Durch den mit rund 120 Gästen gut besuchten Diskussionsabend führte Gert Scobel, der Beckerts Buch als die derzeit beste Analyse zum Thema „Gesellschaft und Klimawandel“ bezeichnete, die es ermögliche, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge einzuordnen und Handlungsspielräume zu erkennen.

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